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Gruselgeschichte: Mein Baby

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3.3
(47)

Schon lange hatten mein Mann und ich es versucht. Immer und immer wieder. Nahezu jeden Abend. Aber egal wie oft wir es getan hatten oder wie intensiv unser Sex wurde, nie wurde ich von ihm schwanger. Dabei hatten wir uns schon seit einiger Zeit so sehr ein Kind gewünscht. Ich wollte zu gerne ein Mädchen haben, dem ich dann ihre schönen langen, braunen Haare flechten konnte, doch Sam war für einen Jungen, mit dem er im Garten hätte Football spielen können. Wie es letztendlich auch kommen würde, wir wären beide froh überhaupt Eltern geworden zu sein.

Aber diese Chance blieb uns verwehrt. Meinem Mann gegenüber behauptete ich immer, es läge an meiner Krankheit. Seit einiger Zeit litt ich nämlich an Bulimie. Erfolgslos hatte ich bis heute versucht sie zu bekämpfen, da ich mich immer unwohler in meinem Körper fühlte und immerzu das Gefühl hatte, ich sei nicht dünn genug.

Immer wieder hatte Sam versucht mir klarzumachen, dass es nicht meine Schuld sei, dass wir keine Kinder bekommen konnten, damit ich nicht noch mehr in Trauer versank, als ich ohnehin schon war, jedoch war mir vollkommen bewusst, dass es an mir liegen musste. Ich war mittlerweile so dünn wie ein wandelndes Skelett. Nur noch Haut bedeckte meine Knochen, die immer weiter hervor traten. Von Tag zu Tag.

„Babe, mach dir keine Gedanken, bitte!“, hörte ich meinen Mann murmeln, der auf der anderen Seite des Bettes lag, seinen Arm um mich geschlungen, sein Kopf auf meiner Brust. Sam spürte mittlerweile, wenn ich mir um etwas Sorgen machte, da die meiste Sorge in dem immer wieder aufkommenden Thema bestand. Langsam strich ich ihm über seine schwarzen, kurzen Haare, während eine heiße Träne meine Wange hinablief. „Sam, ich würde dir so gerne unseren gemeinsamen Wunsch erfüllen. Ein Baby“, antwortete ich und war bemüht, meine Stimme nicht allzu gebrochen klingen zu lassen.

Liebevoll strich er mir über meine langen, hellbraunen Haare und meinte: „Mein Schatz, ich liebe dich so, wie du bist. Selbstverständlich wäre es perfekt, wenn wir jetzt noch eine kleine Familie gründen könnten, aber aufgrund deiner Krankheit ist es nun mal nicht möglich. Dennoch ist mir eins wichtig, fast wichtiger als ein Baby. Ich will dich nicht aufgrund deiner Essstörung verlieren.“ Den letzten Satz hatte er in einem ernsten Tonfall gesprochen, Wort für Wort, um mir zu verdeutlichen, wie wichtig ich für ihn war.

Durch das fahle Mondlicht, welches durch unser Fenster auf ihn herabschien, sah ich, wie seine kristallblauen Augen ernsthaft an mir herabblickten. „Versprich mir, dass du dich bemühst, etwas dagegen zu tun. Wir werden das schon schaffen, ja?“, betonte er wiederholt streng. Ich nickte und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich selbst will nicht, dass ich in deinen Armen sterben muss.“ „So weit wird es nicht kommen“, meinte er. Kurz darauf hörte ich, wie mein Schatz gähnte und dann in das Land der Träume verschwand.

Auch ich schlief nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ein. Um mich herum war alles schwarz. Nur das schwache Mondlicht spendierte mir etwas Licht, so dass ich mich einigermaßen orientieren konnte. Als ich mich aufrichtete und mich umblickte, bemerkte ich, dass ich mich in unserem Schlafzimmer befand. Vor mir stand unser hölzerner Spiegelschrank, der das Licht des Mondes reflektierte.

Automatisch tastete ich nach meinem Schatz, doch das Bett neben mir war zu meiner Überraschung leer. Die Stelle neben mir fühlte sich kalt an, als ich mit einer Hand darüber strich. „Es sind nur wir zwei hier.“ Ruckartig zuckte ich zusammen, als ich eine ziemlich tiefe Männerstimme unmittelbar in meiner Nähe hörte. Doch traute ich mich nicht, mich umzudrehen, weil ich Angst hatte, einem Mörder ins Gesicht zu blicken. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich will dir nur helfen.“ Kalt fuhren seine Finger entlang meiner Wange, während er mir diesen beruhigenden Satz ins Ohr flüsterte und mich mit einer schnellen, doch einfachen Bewegung zwang, ihm ins Gesicht zu sehen.

Soviel, wie ich erkennen konnte, war seine Haut unnatürlich blass und seine Augen leuchteten schwach in einem fast golden wirkendenden Farbton. „Mir… helfen…?“, stammelte ich perplex. Zu sehr war ich von der Schönheit seiner Augen gefasst worden. „Ich weiß, was du dir wünschst, ich will dir lediglich helfen, diesen Wunsch erfüllen“, meinte er geduldig. Kurz darauf hörte ich das Rascheln von Kleidung und wie etwas Metallisches auf den Boden aufschlug.

Das Bett knackte leicht unter seinem Gewicht, als er sich zu mir setzte und mit einer seiner kalten Hände meine nahm und zu seinem muskulösen Rücken führte. Wie in Trance fuhr ich seinen Rücken entlang und verspürte plötzlich eine in mir aufkommende große Lust. Ich wollte es. Ich wollte Sex. Plötzlich drückte er mich sanft aufs Bett und legte sich auf mich, während er mit seinem Finger entlang meiner Brust strich.

Die Kälte und gleichzeitige Wärme, die meinen Körper bei jeden seiner Berührungen durchfuhr, prickelte auf meiner Haut und ließ mich leise aufstöhnen. Mit der Zeit wurden seine Bewegungen immer schneller, der Sex immer intensiver, bis er mich zum Orgasmus führte. Als der fremde Mann mit den goldenen Augen sah, dass ich kurz davor war laut aufzustöhnen, legte er einen Finger behutsam auf meine Lippen und flüsterte: „Ssch… bitte, du musst leise sein, auch wenn es dir schwer fällt, mir zu widerstehen und du dich mir ganz hingeben willst, so musst du wissen, dass du keinen Laut von dir geben darfst, sonst kann ich dir deinen sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen.“ Ich nickte und versprach ihm, die restlichen Momente lang still zu sein.

Als ich aufwachte und mich aufrichten wollte, wurde mir plötzlich schwindelig. Alles um mich herum drehte sich und ich verspürte das dringende Bedürfnis, mich übergeben zu müssen. Aber es war anders als sonst. Es war nicht das Bedürfnis, das ich sonst durch meine Essstörung verspürte. Denn immer dann, wenn ich mich aufgrund meiner Krankheit übergeben hatte, dann war es nur kurz nachdem ich etwas gegessen hatte und tauchte nicht so plötzlich am Morgen mit leerem Magen auf.

Sofort rannte ich zur Toilette und erbrach einen Schwall voller grünem Schleim. Mit dem Handrücken wischte ich den übriggebliebenen Schleim von meinem Mund ab und setzte mich erschöpft auf den kalten Fließboden. Mir war gar nicht gut. Auch wenn das Schwindelgefühl so langsam abklang, rumorte es in meinem Magen und immer wieder kam mein Schleim die Speiseröhre empor.

Ich schluckte ihn jedoch angewidert und mit einem säuerlichen Nachgeschmack in meinem Mund hinunter, als ich die eiligen Schritte meines Mannes hörte. „Melissa, was ist denn los?“, erklang seine besorgte Stimme in meinen Ohren, während er an der Badezimmertür klopfte. Als ich nach einer Weile und seinen wiederholten Fragen nicht antwortete, öffnete er die Tür.

Erst jetzt spürte ich, wie heiße Tränen meine Wangen hinabliefen und leise auf den weißen Fließboden tropften. Sam kniete sich neben mich, nahm mein Gesicht in meine Hände und fragte mich abermals mit einer ruhigen Miene im Gesicht: „Was ist denn los mit dir? Warum weinst du?“ „Ich glaube… ich bin schwanger“, schluchzte ich. Die Tränen, die ich vergoss, waren einerseits aus Freude, andererseits jedoch quälte mich der Gedanke, dass ich nicht tatsächlich von meinem Mann schwanger war.

Augenblicklich hatte sich die Miene in seinem Gesicht verändert. Ein breites Grinsen machte sich an seinen Mundwinkeln breit, während er aufgeregt vor sich hin stammelte: „Ist… ist das wahr?“ Ich nickte, während ich mit einem Lächeln die Tränen wegwischte. Immer noch außer sich vor Freude, küsste er mich intensiv auf die Lippen und fügte hinzu, sein Blick war dabei auf meinem Bauch gerichtet: „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf unser Baby freue, nach Jahren der Versuche.“ Ich lachte leise und legte eine Hand auf meinen noch flachen Bauch. „Wir werden gute Eltern sein“, fügte ich noch hinzu.

Die Wochen vergingen und man sah mir immer mehr an, dass mein anfangs flacher Bauch immer gewölbter und gewölbter wurde. Eines Abends musste Sam zur Nachtschicht, währenddessen blieb ich zu Hause und stopfte mir wieder irgendetwas Ungesundes in mich hinein. Ich hasste die Momente, in denen ich diese Fressattacken bekam, nur um kurz darauf alles wieder aufgrund der beschissenen Bulimie auszukotzen.

Angewidert und zugleich erschöpft von dem nächsten Kotzanfall, den ich gerade hatte, ging ich vom Bad zurück ins Wohnzimmer und ließ mich auf das Sofa im Wohnzimmer sinken, dabei betrachtete ich voller Abscheu die angebrochene Tüte Chips, die ich nicht mal zur Hälfte aufgegessen hatte. Eigentlich spielte es keine Rolle, was ich oder wie viel ich davon aß.

Immer wieder musste ich davon kotzen, so dass nichts in meinem Magen übrig blieb. Diese ganze Situation machte mir schwer zu schaffen und war weitaus schlimmer, als meine Krankheit, die mich ohnehin schon zu genüge quälte. Daher zählte ich geradezu die Tage, bis ich mein Baby endlich auf die Welt bringen konnte.

Plötzlich spürte ich, wie etwas warmes Dickflüssiges meine Speiseröhre hochkam. Warm und dickflüssig? Seit wann war Schleim so dickflüssig und fühlte sich so warm an? Kaum hatte ich mir Gedanken dazu gemacht, schon verspürte ich neben dem Brechreiz ein starkes Ziehen im Unterleib. Ich stöhnte auf vor Schmerz und rannte zur Toilette, da sich diese Flüssigkeit, die meine Speiseröhre hochgekrochen kam, immer weiter in meinem Mund ausbreitete.

Sie schmeckte so seltsam metallisch und salzig. Schnell riss ich die Tür zum Bad auf, beugte mich zur Toilette vor und erbrach einen Schwall voller Blut. Zwischen den Brechschüben versuchte ich zu atmen, doch das Blut schien sich immer weiter hochzukämpfen, so dass mir die Luft nahezu wegblieb. Neben dem Brechen verstärkten sich auch meine Unterleibsschmerzen, doch nach einer Zeit gingen sie über zu Magenschmerzen. Es fühlte sich an, als würde dieser pulsieren und jeden Moment drohte er zu explodieren. Nach einer Weile gingen diese pulsierenden Schmerzen über in meinen Hals. Ein erneutes Brechen resultierte. Diesmal jedoch, merkte ich, wie ich versuchte etwas herauszuwürgen.

Immer und immer wieder erbrach ich einen Schwall nach dem anderen. Nach einer Zeit sah ich, wie etwas Kleines, beschmiert mit Blut, seinen Weg aus dem Mund fand. Es war gerade so groß, dass es durch meinen Mund passte. Mit meiner Zunge fuhr ich über dieses glitschiges etwas drüber. Die Haut fühlte sich trotz des vielen Blutes seltsam weich an, wie die eines Babys. Mein Herz stockte für einen Moment, während mein Hirn diese Erkenntnis verarbeitete. Das war nicht möglich! Das konnte nicht sein! Ich… Doch mein Gedankengang wurde von einem erneuten Brechschub unterbrochen. Diesmal rutschte dieses Etwas immer weiter aus meinem Mund hinaus. Stück für Stück. Plötzlich wurde mir schwindelig.

Der Geruch des Blutes. Das widerliche Gefühl an meiner Zunge… Mein Herz schlug mit jedem Mal immer langsamer und Röte stieg mir vor Anstrengung ins Gesicht. Meine Augen schlossen sich. So langsam verlor ich das Bewusstsein… Doch plötzlich öffnete ich meine Augen und erbrach zum allerletzten Mal. Meine Sicht verschwamm vor meinen Augen. Die Geräusche um mich herum nahm ich nur gedämpft wahr, während ich keuchend auf den Boden zusammensackte. Ehe sich die kalte Schwärze um mich herum ausbreitete, hörte ich einen verzerrten Schrei. Es war der Schrei eines Babys.

Es war der Schrei meines Babys.

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Niemand

Digga was ist das ??

HarryPotterHead

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