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Gruselgeschichte: Der dünne Mann

Gruselgeschichte: Der dünne Mann
Quelle: pexels.com
4.6
(40)


Ich hatte einen besten Freund und sein Name war Billy. Wir gingen zusammen zur Schule und waren in unserer Freizeit fast täglich zusammen. Eines Tages kam Billy nicht mehr zur Schule. Ich habe ihn wochenlang nicht mehr gesehen und machte mir große Sorgen.

Eines Abends, als meine Eltern unterwegs waren, klopfte es an der Haustür. Ich rannte zur Tür, öffnete sie und traute meinen Augen nicht… vor der Tür stand Billy. Er verhielt sich sehr seltsam. Seine Augen sahen total müde und blutunterlaufen aus und er wirkte nervös. Er sah sich immer wieder um und warf ständig einen Blick über die Schulter.

„Ich muss dringend mit dir reden“, sagte er ängstlich zu mir.

Ich ließ ihn rein und schloss die Haustür ab. Er setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch und war total hibbelig. Seine Beine zitterten und er konnte sich einfach nicht entspannen.

„Geht es dir gut?“, fragte ich ihn.

„Meine Eltern halten mich für verrückt“, sagte er. „Jeder hält mich für verrückt. Sogar ich dachte eine Zeit lang, ich wäre verrückt.“

„Und… bist du verrückt“, fragte ich ihn.

Billy lachte humorlos. „Schaue bitte mal aus dem Fenster“, sagte er.

„Warum?“

„Schaue mal bitte, tu mir den gefallen. Schaue doch mal bitte aus dem Fenster und sage mir was du siehst.

Um ihn zu beruhigen, ging ich zum Fenster, schob die Vorhänge zur Seite und spähte hinaus.

„Was siehst du?“, fragte er mich.

„Ich sehe ein paar Häuser… ein paar Autos… und ein paar Straßenlaternen…“

„Genau!“, sagte er. „Und fällt dir etwas seltsames auf?“

„Äh…Nein“, sagte ich.

„Siehst du die Straßenlaternen“, fragte er mich. „Sie sollten eingeschaltet sein, sind es aber nicht. Sie sind alle aus! Wie kann das sein, dass alle Straßenlaternen aus sind? Wer hat das deiner Meinung nach getan?“

„Ich weiß es nicht“, sagte ich.

Billy senkte den Kopf und sagte leise:

„Der dünne Mann“

„Worüber redest du“, fragte ich erstaunt.

„Ich habe schon früher von ihm gehört“, sagte Billy. „Aber ich dachte, es wäre nur eine Gruselgeschichte oder Urbane Legende. Ist es aber nicht, der dünne Mann ist echt und es gibt ihn wirklich. Er hasst Straßenlaternen. Auf den ersten Blick sieht er fast wie ein normaler Mann aus, aber wenn… er sich verwandelt… ist er ganz groß und sehr dünn. Genauso wie eine Straßenlaterne. Und er ist ganz in Grau gekleidet. Auch genauso wie eine Straßenlaterne.

Er steht immer neben einer. Wenn es draußen dunkel ist und die Straßenlaternen nicht brennen, merkt man gar nicht, dass er da ist…“

„Woher weißt du das alles?“, fragte ich ihn.

„Weil ich ihn gesehen habe“, antwortete Billy.

„Wann?“

„Vor ein paar Wochen. Ich habe abends im Park mit meinem Fußball herumgespielt und ihn versehentlich ins Gebüsch geschossen. Ich ging zum Gebüsch, um den Ball herauszuholen und dann sah ich ihn. Er sah ein wenig seltsam aus, wirkte aber dennoch wie ein gewöhnlicher Mann. Er stand am Straßenrand und starrte nach oben auf den Häuserblock. Als er sich unbeobachtet gefühlt hatte, verwandelte er sich einfach.

Er war plötzlich ganz groß und total dünn. Es war wirklich gruselig und ich traute meinen Augen nicht. Dann versteckte er sich hinter einer Straßenlaterne. Plötzlich hörte ich ein klicken! und das Licht ging aus. Dann glitt er zur nächsten Laterne und ich hörte ein weiteres klicken! und das Licht ging auch aus. Er hat von allen Straßenlaternen die Lichter ausgelöscht.

Klicken! Gleiten! Klicken! Gleiten! Klicken! Gleiten!… bis alle Lichter aus waren. Dann stellte er sich neben eine Straßenlaterne und sah in der Dunkelheit genauso aus wie sie. Wenn man es wusste, so wie ich jetzt, dann konnte man ihn schon erkennen. Aber wenn man es nicht weiß, fällt er in der Dunkelheit, zwischen den Straßenlaternen einfach nicht auf…

DOCH dann bemerkte er mich. Plötzlich trafen sich unsere Blicke und ich wusste, dass er mich gesehen hatte und er wusste, dass ich ihn gesehen hatte. Man habe ich eine Panik bekommen, mein Herz raste wie verrückt. Wie ein wahnsinniger bin ich davongelaufen, ohne mich umzudrehen. Als ich zu Hause ankam, habe ich alle Türen abgeschlossen.

Danach habe ich mich nicht mehr getraut, dass Haus zu verlassen. Die Angst war einfach zu groß. Dann wurde mir klar, dass es nur nachts gefährlich ist. Tagsüber sollte es sicher sein. Er kommt nur Nachts raus, weil er es hasst gesehen zu werden.

Niemand glaubt mir. Meine Eltern brachten mich zu einer Psychiaterin und sie glaubte mir auch nicht.

„Glaubst du mir?“

„Sicher, Billy“, sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen. „Ich glaube dir.“

„Nein, das tust du nicht“, sagte er enttäuscht. „Wie auch immer, auch wenn du mir nicht glaubst, dachte ich, ich sollte dich warnen. Schließlich bist du mein bester Freund.“

Und dann stand Billy auf, verabschiedete sich und ging. An der Haustür schaute er sich mehrmals ängstlich um und rannte los. Ich beobachtete ihn solange, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte und ging wieder hinein.

Er tat mir so Leid. Ich hatte das Gefühl, dass mein bester Freund seinen Verstand verloren hatte.

Am nächsten Morgen fand die Polizei Billy… Er war gefaltet worden. Es gab kein Blut und es kamen keine Eingeweide heraus, aber wirklich jeder Knochen in seinem Körper war gebrochen.

Er war zu einem winzigen Bündel zusammengefaltet worden. Die Polizei wusste zunächst nicht einmal, was sie gefunden hatte, bis sie es aufhob und sein abgeflachtes Gesicht sah.

Seine Mutter musste zur Polizeistation gehen, um ihn zu identifizieren. Als sie sie in den Raum brachten, um ihr seine sterblichen Überreste zu zeigen, fiel sie in Ohnmacht. Er war nur ein winziges Bündel aus Fleisch und Knochen, Kleidung und Haaren. Er war… gefaltet worden.

Ich habe jetzt panische Angst… Angst das mir das gleiche passiert wie ihm… Ich kann nicht mehr aufhören, an die verrückten Dinge zu denken, die Billy mir erzählt hat. Plötzlich scheinen sie nicht mehr so verrückt zu sein.

Ich kann nicht mehr schlafen und bin so müde. Ich bin ständig nervös und schaue mir ständig über die Schulter.

Als ich morgens zur Schule ging, habe ich die Straßenlaternen auf meiner Straße gezählt. Als ich abends nach Hause ging, habe ich sie noch einmal gezählt.

Es war jetzt eine mehr…

 Lizenz: CC-BY-SA | gepostet von Needl3s aus Konstanz
 
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steven

komische story, aber interessant

Tom

gefaltet worden…Ich fand die eher witzig, aber sehr unterhaltsam.😊

Der gefaltete

Ist nicht mehr so lustig wenn es einem selbst passiert

Hänchen

Wow das ist ne echt geile Geschichte.👍🏻

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