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Gruselgeschichte: Die Beste bisher…

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Ich zerrte die letzte Fessel fest. Von nun an würden sich ihre Bewegungen in Grenzen halten, wenn sie in kürze aufwachte. Ein Lächeln zuckte über mein Gesicht. Ich hatte schon viel zu lange das Verlangen unterdrückt.

Mein Blick wanderte durch den Raum. Die Wände waren von meinem letzten Damenbesuch noch blutbeschmiert, doch besonders sauber waren sie eigentlich nie gewesen. Eine der Deckenlampen war defekt, kein wirkliches Problem, ehrlich gesagt gefiel es mir beinahe, eine Hälfte des Raumes leicht abgedunkelt vorzufinden. Meine Gäste hatten dann meist Schwierigkeiten dabei, mein „Spielzeug“ zu sehen… Wie dem auch sei, ich schaute mich weiter im Raum um. Alles stand bzw. lag an seinem angestammten Platz: die beiden Tische (beide vom Schrottplatz), ein weißer Drehhocker, meine großen Werkzeuge an einer Halterung an der gekachelten Wand, ein metallener Werkzeugschrank zum Mitziehen und die beinahe aufrecht stehende Liege, auf der die heutige Kandidatin noch betäubt lag. Ihr Kopf hing leicht schräg zur Seite. In mir begann es zu kribbeln. Kennst du dieses Gefühl wenn du dich so auf etwas freust, dass dieses kribbelige Glücksgefühl in dir heraufsteigt und in deine Fingerspitzen fährt? Genau das fühlte ich jetzt.

Um wirklich ganz sicher zu sein, nichts vergessen zu haben durchforstete ich noch einmal meine Instrumente. Sägen, Messer, Hämmer, eine Bohrmaschine, Nadeln, Draht, Scheren, der Knüppel und ein Haufen anderer Sachen, die ich hier nicht aufzuzählen gedenke. Nicht weil ich es lieber für mich behalte, nein, eher da ich mich nicht an daran aufhalten will. Wenn mir einmal danach sein sollte, erzähle ich es dir vielleicht, aber das soll nicht heute und hier geschehen.

Ich blickte auf die alte Uhr über den beiden Tischen. Meine Besucherin schlief reichlich lange. Sie raubte mir beinahe meine Zeit. Schon wollte ich mir noch ein Glas Wasser gönnen, da wachte sie auf.

„Guten Abend, meine Süße! Es freut mich, dass du auch schon wach bist.“, sagte ich wohl sichtlich vergnügt. „Wo bin ich? Wer sind sie?“, fragte sie verängstigt. „Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung. Mein Name ist unwichtig.“, bereitwillig antwortete ich: „Nenn`mich einfach Butcher, oder Cruciator, wenn du willst. Du befindest dich in meinem Hobby-Keller. Wo der ist, behalte ich auch für mich. Wie heißt du?“ Ihr stiegen Tränen in die Augen, schöne, braune Augen, genau mein Beuteschema nebenbei bemerkt, sie stotterte: „A-a-Annalena, schluchz. W-w-Was haben sie vor?“ „Oh, ja, stimmt. Wir werden heute gemeinsam ein Spiel spielen, ein Würfelspiel wenn sie nichts dagegen haben.“, mein Blick wanderte zum Würfel auf dem kleinen Beistelltisch. „LASSEN SIE MICH FREI!“, wimmerte sie. „Abwarten.“, bei diesen Worten musste ich kurz lachen…

„Ich erkläre dir die Zahlen, meine Süße:

1 – Du kommst frei.

2 -Ich entferne dir einige Gliedmaßen… Grins

3 – Joker. Ich überlege mir irgendetwas Lustiges. (Lustig auf meine Art und Weise)

4 – Nochmal würfeln.

5 – Bohrmaschine oder etwas in der Art.

6 – Ich töte dich .“

„Sie Monster! Sie sind ja krank!“, sie hatte etwas Widerspenstiges. Das gefiel mir. „Gut. Ich sehe schon, die Chemie stimmt.“, erwiderte ich. Das Kribbeln erreichte seinen Höhepunkt.

Ich nahm den Würfel und warf ihn in eine eigens dafür bereitgestellte Schachtel. „Sag` mir die Zahl!“ – „4.“, sie schluckte. „Na siehst du? Guter Start oder?“, ich kam heute ganz auf meine Kosten.“ Ich würfelte erneut. „Zahl?“ – „Eine 3.“, das süße Ding begann wieder zu weinen.

Ich nahm eine Schachtel und öffnete sie. Ich nahm behutsam einige Schrauben heraus, legte sie auf den Beistelltisch und nahm einen Akkuschrauber. „Genieße es! Das erlebt man meistens nur einmal im Leben. Hehehe… Ich setzte die Schraube an, die Frau sah zur anderen Seite. Sie quiekte. Langsam, schön langsam bohrte ich die schraube in ihr Fleisch. Annalena schrie wie am Spieß: „Aufhören!“. Ich drehte genüsslich weiter und stieß an den Knochen. Entsetzt vom Schmerz in ihrem linken Oberarm schrie sie umso lauter, ich solle aufhören. Nun packte mich dieses kaum zu beschreibende Gefühl und ich bohrte die Schraube in den Knochen hinein. Blut floss aus der Wunde. Manche würden mich jetzt wohl wahnsinnig nennen, aber Wahnsinnige haben ja keine festen Spielregeln. Folglich konnte ich nicht wahnsinnig sein…

Das kleine Igelchen wurde ohnmächtig. Ich bohrte noch einige weitere Schrauben in sie hinein, bis ich sie schließlich an meiner Liege hing und keinen Laut mehr von sich gab. Einige Minuten lang wartete ich, ehe ich sie zurück in die Gegenwart holte. Sie schaute hinter mich. Ich drehte mich um. Wir beide verfolgten wie sich das Blut seinen Weg zwischen den Ritzen der Fliesen bis zum Abfluss bahnte. Schon oft hatte ich diesen Anblick genossen. Die Formen, die dabei entstanden, faszinierten mich immer aufs Neue. Zwei oder drei Minuten ließ ich verstreichen.

Die Würfel fielen erneut. „Annalena“, fragte ich „Sagst du mir die Zahl?“ – „2“, Die Stimme der jungen Frau klang wehmütig. Sie machte den Anschein, als ob ich sie aus ihren Gedanken gerissen hatte. Mir fiel auf, dass ich gar nicht wusste, wie alt sie war, daher nahm ich ihren Schülerausweis, der in einem Abfalleimer lag und sah nach. 18. Sie sah sehr erwachsen aus. Das Bild schien recht neu zu sein. Es war kein Unterschied zwischen ihm und dem Original zu erkennen. Nur ihre dunkelbraunen Haare waren vor kurzem geschnitten worden. „Was machen sie da?“, fragte sie in einem sehr ruhigen Ton. „Ich bewundere dich und wollte noch schnell nachschauen wie alt du bist. Du siehst sehr erwachsen aus für dein Alter. Normalerweise bevorzuge ich Frauen Mitte 20.“, fuhr ich fort. „Die wievielte bin ich?“, ihr Gesicht wurde wieder blass. „Die Neunte, aber die Jüngste.“

„Dennoch, wir vergessen das Spielchen, Zwei, sagtest du? Dann wollen wir mal. Rechts- oder Linkshänderin?“, meine Frage erschreckte sie. „Bitte kein Arm! Meinetwegen ein Bein, aber nicht meine Arme! Bitte! Bitte…“, die anfangs laute Bitte verlor zum Ende hin an Lautstärke. Ich war überrascht. „Wie du willst. Der Kunde ist König, heißt es doch.“

Zur Hand nahm ich eine große Axt mit rotem Holzgriff. Sie erstarrte. Die großen dunklen Augen wurden noch größer. Zwei Augenblicke später fiel ihr rechtes Bein zu Boden.“ Paulo post“ folgte das Linke. Ein Schwall Blut ergoss sich aus den Stummeln. Die Augenlider schlossen sich zum letzten Mal. „Schade, Annalena. Ich glaube du bist die bisher Beste. Ich hätte gerne noch ein wenig mit dir geplaudert.“

Zum vierten Male fielen die Würfel. Auf der obersten Seite prangten fünf kleine, schwarze Punkte. Ich hatte keine Lust drauf die Bohrmaschine zu benutzen, daher griff ich zu einem meiner Lieblingsinstrumente. Eine Idee welches? Rate doch mal…

Nein, aber fast. Ich griff zu den Nadeln. 34 Zentimeter lange reinste Qual. Welch ein Genuss, wie ich an dieser Stelle anmerken möchte. Ich hätte Akkupunkteur werden sollen anstatt Steuerberater…

Langsam drang die erste Nadel durch ihre Brust ein, glitt durch das Fleisch und durchstach einen Lungenflügel. Kurz darauf bohrte sich die Nadel in die Polsterung der Liege. Eigentlich sollte eine Liege, die beinahe aufrecht an der Wand lehnte, nicht Liege heißen. Nun, mir war kein passenderer Begriff geläufig, daher fuhr ich mit 4 weiteren Nadeln fort. Die zweite durch ihre Niere, die dritte, durch die Leber, die vierte und die fünfte Nadel durstachen jeweils zweimal die rechte bzw. die linke Ohrmuschel.

Mich überkam eine verheißungsvolle Idee. Ich zog einen Metallspatel aus einem leeren Kaffeebecher. Mit einem schnellen Ruck, einem starken Drehen und einem leisen Schmatzen drückte ich eines der beiden Augen aus der Höhle. Kurz darauf landete das Auge in meinem Mund. Es fühlte interessant an. Es quietschte als ich mit meiner Zunge über die Hornhaut fuhr. Ich schob das Auge zwischen meine Backenzähne. Langsam drückte sie es in zwei Stücke. Sicher hast du schon einmal ein zähes Karamellbonbon zerbissen. Genauso fühlte sich dieser Augapfel an, als ich die Lederhaut durchtrennte, und der Glaskörper mir auf der Zunge zerging. Einfach nur herrlich! Plötzlich spürte ich ein kleines Härteres Objekt auf meiner Zunge. Die Linse, nahm ich an. Der Geschmack erinnerte mich leicht an Salzwasser. Ich vermutete das war der Tränenflüssigkeit zu verdanken. Nicht viel besser erging es dem anderen Auge.

Ich würfelte ein letztes mal. Das mit den Augen war eine Schummelei, ich weiß, aber es musste einfach sein… Zu meinem Bedauern lag die sechs oben. Wieder Schade. Gerade jetzt, als es so viel Spaß machte. Ich drehte mich um. Wie sollte Ich Annalena den letzten stoß durch die Pforte zum Jenseits verpassen? Ich griff nach einem Messer. Es glitt mir aus den Fingern und landete auf dem Boden. Ich hatte mir in den Finger geschnitten. Mich ergriff kurz die Wut und ich boxte meiner kleinen Freundin in den Bauch. Kaum vernehmlich stöhnte sie noch einmal auf.

Sie war also noch nicht tot. Nun wurde es langsam Zeit. Annalena sollte nicht am Blutverlust sterben.

Ich hob das Messer auf. Leise durchdrang es ihre Kehle. Ein Schwall roten Lebenssaftes durchdrängte mein Hemd. Meine Hose färbte sich auch rot. Warm fühlte es sich an. Schön warm…

Ich holte zu einem letzten Schlag aus. Das Fleischermesser durchdrang ihren Bauch. Ich ließ es vorerst Stecken. Annalena reagierte nicht mehr.

Ich hatte es immer geliebt, meine Opfer mit einem Messer zu töten. Ich empfand das stets als persönlicher, man konnte dabei den Widerstand des Fleisches spüren…

Das Blut leckte ich von meinen Fingern. Der großartige Geschmack von Eisen erfüllte meinen Mund. Befriedigt setzte ich mich auf den Hocker. Tief einatmend betrachtete ich mein Werk. Ich sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Ich ging nach oben in das Wohnhaus. Die Tür verschloss ich sorgfältig hinter mir.

Ich duschte und begab mich zu Bett.Morgen früh würde ich aufräumen.

Ich dachte noch einmal an unsere erste Begegnung am Bahnhof heute Abend. Ich wusste sofort Annalena war perfekt für mich… Und das war sie auch. Sie war die Beste bisher…

Die Beste…

Lizenz: CC-BY-SA. Autor dieser Gruselgeschichte: Das_Wölfchen
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