Gruselgeschichte: Der Fund im Wald

Ich und meine Freundin gehen gerne durch den Wald. Eines Tages liefen wir wieder in den Wald, so wie wir es immer gemacht hatten. Aber diesmal wollte meine Freundin viel weiter in den Wald hineingehen als sonst. Als wir einige Zeit gegangen waren, sahen wir ein altes, zerfallenes Baumhaus. Wie in vielen anderen Sachen auch, hatten wir beide dieselbe Idee. Wir wollten das alte zerfalllene Baumhaus als Geheimversteck nutzen.

Leider bin ich eine sehr ängstliche Person und fühlte mich im nachhinein doch nicht so wohl. Schließlich waren wir viel zu tief in den Wald hineingelaufen und das alte Baumhaus fand ich irgendwie gruselig.

Eines Abends rief mich meine Freundin an und fragte mich, ob ich mit ihr zusammen in dem alten Baumhaus übernachten möchte. Bei diesem Gedanke, jetzt auch noch dort zu schlafen, mitten im dunklen tiefen Wald… packte mich die Panik und mein Herz fing an zu klopfen. Aber nach langer Diskussion und viel hin und her, schaffte es sie wie immer mich zu überreden.

Voller Angst und mit einem Gefühl von Umwohlsein, machte ich mich mit meiner Freundin auf den Weg zu diesem alten Baumhaus. Als wir dort ankamen, war es schon ziemlich spät, stockdunkel und es wurde immer kälter. Dann bemerkte ich, dass meine Freundin nicht mehr neben mir war. Ich bekam eine riesen Panik, holte meine Taschenlampe aus meinem Rucksack und leuchtete einmal schnelll um mich herum.

Aber sie war verschwunden….

Plötzlich sprang sie wie eine verrückte aus dem Busch,der direckt links neben mir stand und schrie ganz laut:

„HUUAAAAAAAAA“

Man, ich habe mich im Leben noch niiieeee so erschrocken und zitterte wie Esbenlaub. Sie fand das natürlich total lustig und sagte nur:

„Mensch, das war doch nur spaß, komm mal wieder runter“

Na ja, dachte ich und beruhigte mich wieder. Doch dann sah ich, dass sie etwas in ihrer linken Hand hielt. Ich leuchtete mit meiner Taschenlampe drauf und sah, dass es eine alte Pozellanpuppe war, der ein Auge fehlte.

Ich fragte sie: “ Woher hast du die denn?“

Sie antwortete: “ Sie lag hinter dem Busch, so, als wenn sie jemand dort versteckt hätte.“

Wir nahmen die Puppe mit hoch in das Baumhaus. Oben angekommen, drehte ich die Taschenlampe um und befestigte sie mit einer Schnur an der Decke. So hatten wir wenigstens ein bisschen Licht. Wir setzten uns beide auf den alten modrigen Boden und wunderten uns, warum es so seltsam müffelte! Irgendwie nach Schwefel und uralten versifften Schweißsocken… Anders kann man es nicht beschreiben.

Da es schon fast Mitternacht war und es immer kälter wurde, holten wir unsere Schlafsäcke heraus und kuschelten uns hinein. Die Puppe hatte meine Freundin vor uns auf den Tisch gestelllt. Das Licht meiner Taschenlampe wurde immer schwächer und so dusselig wie ich bin, hatte ich die Ersatzbatterien vergessen. Und das diese unheimliche Puppe, mit nur einem Auge, die genau vor mir auf dem Tisch saß und mich irgendwie die ganze Zeit in diesem Dämmerlicht ansah, machte es auch nicht leichter für mich.

Habe ich mich unwohl gefühlt… In diesen Moment, habe ich mir nur gewünscht wieder zu Hause zu sein in meinem Bett.

Mitten in der Nacht, so um 3 Uhr, hörte ich ein seltsames Flüstern von draußen. Alleine traute ich mich nicht hinaus und versuchte meine Freundin zu wecken. Aber sie schlief tief und fest. Also nahm ich all meinen Mut zusammen, schnappte mir die Puppe, weil ich auf keinen Fall alleine sein wollte und ging auf den Balkon, um nachzusehen.

Plötzlich hörte ich einen lauten Donner, genau über mir. Ich erschrack so sehr, dass ich die Puppe auf den kalten Waldboden fallen lies. Als ich nach unten schaute, sah ich wie sich der Kopf von der Puppe löste und langsam zur Seite rollte.

Das seltsame war, im gleichen Moment als die Puppe auf dem Waldboden aufschlug, hörte ich ein Knacksen aus dem Baumhaus.

Wieder nahm ich all meinen Mut zusammen und rannte schnell die Treppen hinunter, um die Puppe zu holen. Plötzlich wurde ich von Schuldgefühlen heimgesucht. Ich wollte nicht das meine Freundin sauer auf mich ist, wenn sie die kaputte Puppe sieht. Also nahm ich eine seilartige Pflanze, die neben dem Baumhaus stand und reparierte damit die Puppe.

Anschließend lief ich wieder die Treppen hoch zum Baumhaus.

Aber was ich dann sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Meine Freundin lief die ganze Zeit hektisch im Kreis herum. Der Kopf hing zur linken Seite runter und berührte schon fast ihre Schulter, so als hätte sie ihr Genick gebrochen. Ihr Blick war leer und ihre Haut ganz blass.

Immer und immer wieder lief sie so im Kreis umher. Ich sprach sie vorsichtig an, aber bekam keine Antwort. Sie verhielt sich, als wenn ich garnicht da wäre. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und setzte die Puppe erstmal auf den Tisch. Genau in diesem Moment, fiel der Kopf der Puppe erneut ab und kullerte genau vor meine Füße.

In diesem Augenblick blieb meine Freundin wie erstarrt stehen. Wir sahen uns beide genau in die Augen und ganz PLÖTZLICH, fiel auch ihr Kopf ab!

Beide Köpfe lagen nun vor meinen Füßen. Ich war wie gelähmt und traute meinen Augen nicht, was ich dann sah… Der Mund der kopflosen Puppe, fing auf einmal an zu lächeln. Der Mund meiner Freudnin fing an, genauso zu lächeln wie der Mund der Puppe.

Schreiend lief ich aus dem Baumhaus und sah meine Freundin nie wieder.

• Über
• Letzte Artikel

Lola

Zum Profil von Lola

Letzte Artikel von Lola (Alle anzeigen)

• Gruselgeschichte: Der Fund im Wald - 6. Februar 2025
• Kurze Gruselgeschichte: Der Beruf meiner Mutter. - 5. Februar 2025
• Kurze Gruselgeschichte: Meine Freundin - 4. Februar 2025